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TEST RCF ART 708 MK II

Ein echter Knaller

Gerade einmal knapp zwei Monate ist es her, dass wir die ersten Exemplare der RCF Art 708 MK II Aktivboxen hier in Deutschland bekamen. Zeit genug also um die kleinen Kraftmeier in der Praxis zu testen. Kurz vorab: der Knaller kommt zum Schluss. Hier  die wesentlichen Daten:

  • 800 W Max., 400 Watt RMS Digital Amp m. DSP

  • 127 dB max spl (theoretischer Wert)

  • 90 x 70 Grad Hornöffnung, "Constant Directivity Horn"

  • 8" 20 cm Basstreiber,  2.0" Schwingspule

  • 1" 2,5cm HT Treiber, Mylar Konus, 1.5'' Schwingspule 

  • Trennfrequenz: 1500Hz, Frequenzgang +-3db, 60Hz bis 20KHz

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EINSATZ ALS NEAR-FILL

Bei einer Sprachveranstaltung im Congress Centrum Münster (Hälfte der Tonnendachhalle) kamen neben 4 x RCF NX 24 als FOH auch zwei RCF Art 708 MK II als Near-Fill vorne auf der Bühne zum Einsatz. Die Boxen wurde nicht direkt auf den Bühnenboden gelegt, sondern auf weichen Gummimatten positioniert. Diese akustische Entkopplung wirkt Wunder. Deutlich vermindern sich dadurch unschöne Schwingungen (Der Mulm wird weniger und die Sprachverständlichkeit wird erhöht). Und hässliche Kratzspuren gibt es auch nicht.

Hätte man sich die Mühe gemacht die Near-Fills extern zu bearbeiten wäre das Ergebnis noch besser ausgefallen. Aber als Plug & Play Lösung wurden die Lautsprecher direkt an die FOH-Boxen angekoppelt. Einen extra Ausgang und eine eigene Klang- uud Signalbearbeitung gab es also nicht. Der Abstand zu den ersten Sitzreihen betrug ca. 7m. Also für eine Near-Fill-Box eine grössere Distanz. Leistungsmässig konnten die kleinen Systeme durchaus mithalten. Die Lautstärke wurde mittels der internen Regler den FOH-Boxen angepasst.  Die Sprachverständlichkeit war sehr gut. Phasenverschiebungen waren natürlich auszumachen, da das Abstrahlverhalten mit dem der  Linien-Strahlern natürlich nicht vergleichbar ist. Das Ergebnis konnte sich dennoch hören lassen. Die ersten Sitzreihen vor der Bühne hatte keine Probleme mit der Sprachverständlichkeit.

EINSATZ ALS MONITOR

Der Klassiker....eine Oldie-Rockband benötigte ein Monitoring auf der Bühne. Die Anforderung " Am Besten 15"er". Letztlich wurde aufgrund von extremen Platzmangel dennoch die Lösung mit der RCF Art 708 MK II akzeptiert. Die erst verächlichen Blicke auf die Kraftzwerge wichen bald jedoch der üblichen Gleichgültigkeit. Denn die 4 Monitore verrichteten brav ihren Dienst. Probleme mit Rückkopplungen und der geforderten Lautstärke gab es nie. Ein dezenter Eingriff am Monitor-EQ im Bereich 3,5-5 Khz nahmen  die restlichen Spitzen - das Klangbild war erfreulich rund. Durch den kleinen Basstreiber gab es ebenfalls keine Probleme mit Rückkopplungen im Tieftonbereich. Was nicht wiedergegeben kann kann auch nicht übermässig brummen und koppeln.

EISATZ ALS FULL-RANGE U. ABHÖRE

Man glaubt es kaum. Die RCf Art 708 Mk II sind durchaus in der Lage als Pärchen bis zu 300 Zuhörer mit einer hohen Sprachverständlichkeit zu beschallen. Musikmässig sind tiefen Frequenzen natürlich Grenzen gesetzt, aber dank des Bassprozessors wird der Sound etwas nach unten hin abgerundet. Der Eingriff des Prozessors fällt natürlich nicht extrem ins Gewicht - ein 20cm Bass kann einfach nicht soviel Luft bewegen. Der Sound wirkt dabei immer recht harmonisch ..... gewünschte tiefere Frequenzen müssen mit zusätzlichen BassBoxen realisiert werden.

Die "Spiegeleffekte" auf den Foto kamen durch eine Glasfront zustande, da die Box direkt vor die optisch schöne aber akustisch grausame Wand gestellt wurde.  Das sollte man vermeiden. Leider werden so Frequenzen zeitverzögert nach vorne abgestrahlt, die von der Glasfront reflektiert werden. Das Klangbild wird spitz und die Sprachverständlichkeit leidet.  Dennoch ist das Ergebnis brauchbar.

Einsatz als......."Abhöre".
Hier ist natürlich kein Einsatz im Studio gemeint, sondern das  Hören von Musikkonserven in den eigenen vier Wänden. Dass die Boxen in der Garage oder im Wohnzimmer ordentlich Dampf machen können lassen ja die hervorragenden Leistungsdaten erahnen. Aber so einfach nur zum Musikhören? Jau, das klappt und zwar prima. Die Auflösung der "kleinen" Boxen ist schlicht hervorragend. Dank der exzellenten digitalen Signalverarbeitung macht es richtig Spass. Und ist der Raum nicht grösser als 25 Quadratmeter kommen mit eingeschaltetem Bass-Prozessor auch die Bässe zum tragen. Sehr präzise und nie wummernd. Bei einem Strassenpreis von knapp 400.- pro Stück kann man da getrost von einem Schnapp sprechen.

Fazit:


Die ART 708 MK II klingen modern und sind sehr leistungsstark. Ihr Einsatzbereich ist sehr gross. Für fast alle Anwendungen bis zu bestimmten Raumgrösen sind sie zu empfehlen.  Beachtet man das Abstrahlverhalten des Horns sind den Einsatzbereichen kaum Grenzen gesetzt. Ob als Near-Fill, Monitor, Full-Range oder als Abhöre....mit den RCF Art 708 Mk II kann man nichts falsch machen.  Ein Test steht allerdings noch aus. Die Nutzungen  als dezentrale Standalone-Boxen  in einem Theater. Mit hochempfindlichen Kondensator-Mikros und intensiver Signalbearbeitung sollen die Schauspieler auf der Bühne verstärkt werden. Wetten, dass das klappt!
 

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